Mittwoch, 2. November 2016

Gefährlich für Tiere - Birkenzucker / Xylit (Xylitol)

Für Tiere, insbesondere Hunde, kann die Aufnahme von Xylit-haltigen Produkten tödlich enden. Durch den Verzehr von Xylit kommt es zur Ausschüttung körpereigenen Insulins mit nachfolgender lebensbedrohlicher Unterzuckerung (Hypoglycämie). Bereits 0,1 g/Kilogramm Körpergewicht kann zu einer Unterzuckerung führen, Mengen ab 0,5 g/Kilogramm Körpergewicht zu einem akuten Leberversagen (Quelle: http://www.vetpharm.uzh.ch/clinitox/). Eine schwere und unbehandelte Hypoglycämie kann vor allem für Hunde tödlich enden. Bei schnellem Handeln sind jedoch die Überlebenschancen gut.

Eine Vergiftung mit Xylit kann sich u. a. durch Apathie, Bewusstseinsstörung, Zittern, Schwäche, Erbrechen, Krämpfe und Verlust der Koordinationsfähigkeit zeigen. Krankheitszeichen können sich innerhalb von 30 Minuten mit Erbrechen, 30 Minuten bis 48 Stunden mit Blutzuckerabfall und Leberversagen innerhalb 72  Stunden zeigen (Quelle: clinitox).

Schnelles Handeln ist also das A und O. Leider ist der Xylitgehalt in den Produkten (z.B. Kaugummi) nicht immer feststellbar. Im Verdachtsfall sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht und eine Blutzuckerbestimmung durchgeführt werden. Sollte sich der Verdacht bestätigten wird dem Tier umgehend Zucker zugeführt, bis sich der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert hat.

Was ist Xylit? Xylit ist ein Zuckerersatz, auch E967 bezeichnet. Hauptsächlich findet man diesen Zuckeraustauschstoff in kalorienreduzierten oder zuckerfreien Lebensmitteln wie Marmelade, Süßwaren, Kaugummi, Ketchup, Speiseeis, Desserts, Trinkschokolade, Nuss-Nougat-Creme oder auch in Backwaren.
Xylit ist als natürlicher Zuckeralkohol auch Bestandteil vieler Gemüsesorten und Früchte. In geringsten, nicht toxischen Mengen findet man Xylit z.B. in Blumenkohl, Pflaumen, Himbeeren oder Erdbeeren.
Der Name Birkenzucker ist irreführend, denn er wird nicht, wie der Name vermuten lässt, aus Birkenholz gewonnen, sondern auf chemischem Wege aus Holzzucker oder Reststoffen wie Maiskolbenresten, Stroh, Getreidekleie oder Zuckerrohr-Bagasse (faserige Überreste aus Zuckerrohr und Hirsen) hergestellt.

Viele Hundehalter haben Hunde, die hier und da mal was essbares klauen. Wir alle sollten darauf achten, dass wir Lebensmittel die Xylit enthalten nicht offen liegen lassen. Vor allem Kinder sollten dahingehend sensibilisiert werden, dass sie nichts an die Hunde verfüttern. Kaugummi ist für Kinder hier ganz besonders verführerisch……

Wer war schon mal in einer solchen Situation? Wie reagieren Tierärzte auf eine solche Vergiftung? Ist es weitläufig bekannt, dass bei einer Vergiftung mit Xylit schnell gehandelt werden muss? Schreibt eure Erfahrungen auf, damit viele Menschen darüber informiert werden und vielleicht der ein oder andere Hund erst gar nicht in eine solche Situation kommt. 


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